Anlässlich der Spenden Scheckübergabe durch die VR Bank in Höhe von 1670€ für die Anschaffung einer Ballmaschine im Rahmen einer Spendensammlung unter dem Motto „ Viele schaffen mehr“ stellt sich der TC Höchstadt Abteilung Volleyball vor.

Wie viele Vereine hat auch die Volleyballabteilung des TC Höchstadt das Problem einer Überalterung der Mitglieder. Viele Spieler aus dem Erwachsenenbereich sind durch Beruf und Familie so sehr ausgelastet, dass die Jugendarbeit auf der Strecke bleibt. Die Erwachsenen haben sich nach und nach aus den Ligaspielen verabschieden müssen, da auch die Gesundheit einige Spieler-/innen zum Aufgeben zwang. So treffen sich aktuell nur noch zwei Hobby-Mannschaften und eine Männer-Seniorenmannschaft zum gemeinsamen abendlichen Spiel. Im Damenbereich können mit Mühe zwei Mannschaften in der Kreisliga und Kreisklasse aufrechterhalten werden.

Vor ca. sechs Jahren hat ein erfahrener Trainer und Vater zweier Volleyballkinder die Jugendarbeit gestartet. Das erste Ziel, die Jugendlichen mit einem qualitativ guten Training zu binden und über Mundpropaganda weitere Spielerinnen hinzu zu gewinnen, ging noch nicht so richtig auf. Mithilfe eines Trainingslagers über eine gesamte Woche im BLSV-Sportcamp in Inzell und zusätzlichen Wochenend-Trainingslagern kam der Ball so langsam ins Rollen. Die Jugendlichen haben in den Trainingslagern so viel hinzu gelernt, dass das Niveau merklich gesteigert werden konnte.
Das Verwenden von neuen anerkannten Methoden (Mentales Training, Videoauswertung, engagieren von Gästen für Spezialübungen) hat nicht nur viel Spaß und Abwechslung im Training gebracht, sondern eine weitere Niveauanhebung. Mit 13 Kindern wurde das erste Trainingslager im Jahr 2012 in Inzell gestartet, im Jahr 2017 waren es schon 38 Kinder! Auch für 2018 sind bereits 38 Jugendliche fest angemeldet, weitere Zugänge werden noch erwartet. Jedes Jahr werden dort an den ersten beiden Tagen die Grundtechniken wiederholt, um diese weiter zu perfektionieren. Am dritten Tag steht, bei gutem Wetter, eine ausgiebige Bergwanderung an, bei der auch die Verbesserung der Kondition auf dem Plan steht. Dabei werden bei diesen Tagestouren bis zu 1200 Höhenmeter überwunden. Ziel ist immer eine Berghütte, wo als Belohnung ein Kaiserschmarrn ganz oben auf der Wunschliste der Kinder steht. An den restlichen vier Tagen werden je nach Altersgruppe und Können der Kinder neue Techniken bzw. Spielformen erlernt und automatisiert. Beim Abschlussturnier am letzten Trainingstag zeigt sich dann, wie die Kinder das Training angenommen haben und es schon umsetzen können.
An dieser Stelle bedankt sich die Abteilung bei der ebenfalls wachsenden Zahl von Sponsoren, ohne die das Trainingslager und wichtige Anschaffungen nicht getätigt werden können. Eine Abteilung, die zu 50% aus Jugendlichen besteht und deren Ziel es ist, ihnen durch günstige Beiträge ihren Sport zu ermöglichen, kann dies nicht aus eigener Kraft stemmen.
Das neue Trainingskonzept sichert aber noch lange nicht das Fortbestehen einer Abteilung. Im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Schuljahres (FSSJ) bot sich die einmalige Gelegenheit, Die Ausbildung von interessierten, eigenen Volleyballspielerinnen zu Jugendtrainern zu fördern. Sie wurden im oder vor dem laufenden sozialen Jahr mit Hilfe eines Jugend-Trainerlehrganges ausgebildet und helfen aktuell den erwachsenen Trainern beim Jugendtraining bzw. organisieren selbstständig das neue Kindertraining, das jeden Samstag in der Realschulhalle bereits für Kinder der 1. und 2. Klasse angeboten wird.
Dass das Trainingskonzept inzwischen Früchte trägt beweist auch die Tatsache, dass es zwei Spielerinnen in die mittelfränkische Auswahlmannschaft geschafft haben. Der neue Jugendwart der Volleyballabteilung, Silvio Holzapfel, hat dies auch gleich dazu genutzt, weitere Kontakte zu Auswahltrainern zu bekommen. So hofft die Abteilung auch in der nächsten Altersgruppe wieder Auswahlspielerinnen stellen zu können.
Die aktuellen U16- bis U18-Jugendlichen spielen derzeit in drei Altersklassen, einige davon sammeln erste Erfahrungen im Erwachsenenbereich und mischen schon als eigenes Team in der Kreisklasse mit. Die ersten Erfolge sind nicht zu übersehen. Selbst die Kleinsten der U12, U13 und U14 profitieren von den Jugendtrainern, die es ermöglichen, individuell zu trainieren. Auch dort bleiben die Erfolge nicht aus. Letztes Jahr konnte sich die U12 erstmalig für die Teilnahme bei der Bayrischen Meisterschaft qualifizieren.
„Wer rastet, der rostet“ - unter diesem Motto sind bereits wieder neue Aktivitäten angestoßen worden. Es wird für das Training eine Volleyball-Ballmaschine angeschafft. Dieses Projekt - von vielen belächelt – wird nun mit Hilfe der VR-Bank und deren Aktion „Viele schaffen mehr“ Realität! Durch die Ballmaschine bieten sich neue Trainingsmöglichkeiten, die das Niveau der Mannschaften sprunghaft anheben werden. Es bietet sich auch die große Gelegenheit, die Auswahlmannschaften zu Trainingslagern nach Höchstadt zu locken, um auch von diesem Training gemeinsam zu profitieren.
Das nächste große Ziel ist es, BVV-Stützpunkt zu werden. Dazu werden drei junge Damen einen C-Trainerlehrgang besuchen.
Mithilfe der Jugendtrainer kann nun auch endlich wieder Training für Jungs (ab der 1. Schulklasse) angeboten werden. Die Abteilung muss auch hier klein starten und geduldig auf die ersten Erfolge warten. Aktuell hat sich dies trotz intensiver Werbung noch nicht so recht herum gesprochen. Dieses Training für Jungs und Mädchen der 1. und 2. Schulklasse findet samstags in der Realschulturnhalle Höchstadt von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr statt.
Durch Ausbildung und Studium müssen viele der Jugendlichen Höchstadt zumindest zeitweise den Rücken kehren. Es besteht daher das Ziel, jedes Jahr vier Jugendtrainer über das Soziale Jahr auszubilden und so für das Fortbestehen der Volleyballabteilung auf gutem Niveau zu sorgen.